Bis zum 17. März konnten Spenden abgegeben werden. Geplant war mit zwei Sprinter in Richtung Ukraine zu fahren. Aus zwei Sprinter wurden zwei 40 Tonner, ein 7,5 Tonner und ein Sprinter. Am 18. März starteten 10 Mann zum ersten Mal in Richtung ungarisch-ukrainischer Grenze. 

Ein Teil der Spenden wurde an die Geflüchteten an der Grenze verteilt. Die restlichen Spenden wurden auf ukrainische Sprinter verteilt und in die Ukraine gefahren. Versicherungstechnisch war ein Grenzübertritt mit den Firmen-Lkw nicht erlaubt. 

Die Spendenbereitschaft und das Medieninteresse war nach wie vor sehr hoch. Aus diesem Grund folgte die 2. Tour bereits am 14. April. Die zwei Sprinter waren schnell beladen und machten sich auf an die Grenze zur Ukraine. Da wir uns vor Ort ein Bild von der Situation machen wollten wurde nach kurzem Überlegen der Entschluss gefasst die Grenze zu überqueren. Über einen Dritten wurden uns zwei Kontakte vermittelt. Ein Kloster in Uzhgorod, dessen Mönch deutsch spricht und ein Bürgermeister/Ortsvorsteher in Mukatschewe sollten sich in der Zukunft als gute Anlaufstationen erweisen. Der Bürgermeister verfügt über gute Kontakte an die Front und zu Krankenhäuser. Von den Spendengeldern haben wir in Ungarn Lebensmittel eingekauft.

Die Zustände werden immer schlimmer. Von Donnerstag bis Pfingstmontag wurden Hilfsgüter nach Uzhgorod transportiert. Erstmalig wurde ein Armenviertel angefahren. Die Menschen dort waren von der Hilfe überwältigt und sehr diszipliniert bei der Verteilung der Hilfsgüter wie Kleider und Lebensmittel. Besonders anstrengend waren die sechs Grenzübergänge nach Ungarn, um dort Lebensmittel zu kaufen.

Am Gaildorfer Samstag beteiligten wir uns mit einem Stand. Hier wurden Getränke und leckerer Salzkuchen verkauft. Außerdem gab es Gelegenheit über die Arbeit der Easys zu informieren.

Auf der 4. Fahrt waren viele medizinische Hilfsgüter dabei. Unter anderem sogenannte Tourniquets. Hierbei handelt es sich um Aderpressen. Mit einem ,,Drehkreuz“ kann der Blutfluss in den Venen und Adern gestaut oder vollständig unterbrochen werden. Das ist notwendig, wenn Gliedmaßen abgerissen werden und man nicht verbluten will. Ein Tourniquet kostet zwischen 10 und 20€ ein kleiner Betrag um Leben zu retten. Durch Zufall lernten wir Hanna kennen. Sie und andere Frauen von Soldaten betreiben eine kleine Sammelstelle in Lemberg. Dort werden dringend benötigte Hilfsgüter für die Front gepackt, die die Frauen persönlich an die Front bringen. Wie auf jeder Tour bisher wurden reichlich Lebensmittel eingekauft. Die Zollabfertigung durch die Ungarn bei der Rückfahrt dauerte frustrierend lange. 

Um vor Ort etwas Gutes zu tun organisierten wir eine Müllsammelaktion das Ergebnis waren zehn Säcke voll Unrat. 

Lemberg und Mukatschewo standen bei der 5. Tour im Mittelpunkt. Beim Bürgermeister in Mukatschewo wurden Hilfsgüter abgeladen. In Lemberg wurden hauptsächlich Medikamente und Verbandsmaterial an Soldatenfrauen und -witwen übergeben. Diese Spenden wurden direkt von den Frauen an die Front gefahren. Leider ist dieser Kontakt nach ein paar Tagen abgebrochen. Easy hat keine Informationen darüber, ob den Frauen etwas zugestoßen ist.

Von 9-14 Uhr sammelten wir Altmetall. Dieses konnte in Gaildorf an der Viehhalle abgegeben werden oder wurde von uns nach Absprache abgeholt. Mit dem Erlös der Schrottsammlung  wurden weitere Projekte finanziert.

Um 2 Uhr trafen sich die EASYs in Gaildorf und fuhren mit 350 Geschenken ins Ahrtal. Diese wurden an die Kinder von zwei Kindergärten überreicht. Eine große Hilfe beim Einpacken waren die Erzieherinnen vom Kindergarten Sulzbach. Erschwerend kam hinzu, dass es in der Viehhalle extrem kalt war. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden uns keine Bilder von den Kindergärten geschickt.

Um den Kindern vor Ort in Unterrot vor Weihnachten ebenfalls eine Freude zu machen verkleideten sich die EASYs als Weihnachtsmann, Christkind und Wichtel. 40 Kindergartenkinder freuten sich riesig über ihre Geschenke. Die Erzieherinnen wurden ebenfalls mit einem Geschenk überrascht. 

Bei unserer 6. Tour waren neben Kleidung, Medizinischem und Hygieneartikeln auch zwei Stromgeneratoren mit dabei. Einer wurde nach Lemberg transportiert und einer versorgt das Kloster in Uzhgorod.  

Aufgrund von Veranstaltungen in der Körhalle und dem damit verbundenen Umräumen wurde uns von der Stadt Gaildorf der alte Bauhof (Hauptstraße 47) in Unterrot zur Verfügung gestellt. Dort kann EASY nun dauerhaft bleiben und wie gewohnt sonntags von 10 bis 14 Uhr Spenden annehmen und ausgeben.

Auf der 7. Tour  waren unsere Anlaufstellen wieder der Bürgermeister in Mukatschewo und das Kloster in Uzhgorod. Was uns auffiel waren die gepflegten Kirchen. 

Easy beteiligte sich mit 5 Helfern an dieser Aktion. Zu Beginn wurden wir noch von der Sonne begleitet, gegen später sammelten wir im strömenden Regen eifrig den achtlos weggeworfenen Müll. Die Stadt Gaildorf lud jeden Helfer noch zu Kartoffelsalat und Leberkäse ein.

Am 25.03.23 wurden wir von den Sonnenlichtspielen Gaildorf eingeladen. An diesem Abend berichteten wir über die bis dahin erfolgten Projekte.

Bei unserer 8. Versorgungsfahrt über Ostern wurden wir mit viel Armut und Leid konfrontiert. Was auffiel waren viele neue Soldatengräber auf den Friedhöfen. Um längere Grenzübergänge zu vermeiden wurden die Lebensmittel vor Ort in der Ukraine erworben. Die Situation in den Läden lässt sich wie folgt beschreiben: Die Regale sind voll allerdings für die Ukrainer unerschwinglich.

Große Ehre wurde uns am 11.Mai zuteil. Wie jedes Jahr küren die drei großen Kreiszeitungen ehrenamtliche Projekte. Die Rundschau aus Gaildorf hat uns vorgeschlagen und den Medienpreis überreicht.

Die neunte Tour stand auf der Rückfahrt unter keinem guten Stern. Der Grenzübertritt von der Ukraine nach Ungarn dauerte acht Stunden was hauptsächlich der Willkür der Grenzbeamten geschuldet war.

Wir haben einen Tipp bekommen zu einer Sammel- und Verteilerstelle der Internationalen Flüchtlingshilfe (UNHCR) zu fahren. Dort wurden Kleidung und Spielsachen abgeladen, da sich diese hauptsächlich um Waisenkinder kümmern. Dieses Mal blieb Zeit die Umgebung und die verlassenen Fabrikgebäude zu besichtigen.

Um wieder Geld in unsere Kasse zu spülen sammelten wir Altmetall. Dieses konnte direkt in Unterrot abgegeben werden oder wurde von uns abgeholt. Alle Spender durften sich als kleines Dankeschön am Kuchenbuffet bedienen.

Leckere Salzkuchen und Getränke wurden am Gaildorfer Samstag verkauft. Bei schönem Wetter freuten wir uns über viele Besucher.

Bei der 10. Tour haben wir das Kinderheim besucht und viele Spenden ausgeladen. Im Supermarkt wurden noch Lebensmittel wie z. B. Nudeln, Mehl, Kekse usw. eingekauft. Diese Lebensmittel wurden ebenso im Kinderheim abgeliefert. Anschließend stand ein Besuch beim Bürgermeister auf dem Programm. Dort wurden die restlichen Hilfsgüter abgeladen. 

Erschwerend kam hinzu, dass wir nur zu dritt fahren konnten.

Aus organisatorischen Gründen wurde nur das Kinderheim angefahren. 

Die 12. Tour lief routiniert ab. Es wurden alle drei Anlaufstationen angefahren. Aufgrund der kurzen Zeitspanne war ein längerer Aufenthalt bei den Stationen nicht möglich. 

Um auch hier in der Region Gutes zu tun haben wir uns entschlossen der Bahnhofsmission in Stuttgart einen Besuch abzustatten. Mit im Gepäck Winterjacken, einige Schlafsäcke und Iso-Matten sowie Hygieneartikel. Eine Spenderin überbrachte uns drei Hefezöpfe, die wir vor Ort an die Obdachlosen auf dem Bahnhofsgelände verteilten.

Damit auch die Obdachlosen ein Gefühl von Weihnachten haben wurden vor der zweiten Fahrt viele Schlafsäcke und Iso-Matten besorgt. Außerdem wurden 80 Geschenktüten mit Hygieneartikel und Süßigkeiten gepackt. Aus organisatorischen Gründen konnten wir die Geschenke nicht persönlich überreichen. 

Am Donnerstag wurde der Easy- Sprinter bereits beladen, sodass am Freitag Mittag nur noch die anderen Sprinter beladen werden mussten. Auch hier wurden alle drei Stationen angefahren. Die Rückfahrt war etwas beschwerlich, da es in Österreich und Bayern zu schneien angefangen hat.